Unter Domestikation ist die Haustierwerdung eine Tierart zu verstehen und nicht etwa die Zähmung eines Wildtieres. Diese Haustierwerdung ruft unter den Bedingungen, in denen eine Tierart von den Menschen gehalten und gezüchtet wird etliche Veränderungen hervor.

Diese beziehen sich sowohl auf körperliche Merkmale, wie auch auf den Charakter, die Leistungsfähigkeit der Sinne und Veränderungen des Gehirns, eine gewisse Verjugendlichung. In der Summe der Veränderungen wird die betreffende Tierart für den Menschen „praktischer“. Das soll heißen, durch seine Zuchtwahl fördert der Mensch die Ausbildung von solchen Merkmalen, die er nutzen will. Das kann sowohl ganz profan der Fleischansatz sein wie auch solche Eigenschaften, die wir bei unseren Hunden besonders schätzen: Anhänglichkeit, leichte Erziehbarkeit, ein gewisses Maß an tierlicher Intelligenz und möglicherweise auch noch Robustheit gegenüber Krankheiten. Die Umgänglichkeit wird dabei quasi als Nebenprodukt bei sehr vielen Haustieren mit angestrebt. Zusammengefasst verändert die Domestikation eine Tierart also grundlegend in ihren Eigenschaften.

Unsere Haus-und Nutztieren sind also domestiziert, während ein Beispiel für eine nicht domestizierte und trotzdem vom Menschen genutzte Tierart etwa die indischen Elefanten sind, die ja traditionell immer wieder in der Natur gefangen und neu gezähmt wurden, während die Eigenschaften der Tierart Elefant als solche durch menschliche Zuchtwahl in keiner Weise verändert wurden.