Begegnen sich zwei Hunde, so neigen sie dazu, sich gegenseitig beeindrucken zu wollen. Sie beginnen das so genannte Imponiergehabe.
Das Imponieren kann dem Versuch dienen, einen anderen Hund auf sich aufmerksam zu machen, so etwa wenn ein Rüde einer Hündin gefallen möchte. Es kann aber auch Auseinandersetzungen zur Rangordnung einleiten. Das ist meist zwischen zwei Rüden der Fall.
Das Imponierverhalten kann man sowohl an den Bewegungen als auch an der Körperhaltung des Hundes schon von fern erkennen. Er macht sich groß, er geht steifbeinig. Zum Sich-Groß-Machen gehört natürlich auch eine aufgerichtete Rute, die meist ein bisschen in Bewegung ist. Seltsamerweise blicken sich die Hunde dabei oft nicht direkt an, sondern halten die Blickrichtung leicht abgewendet. Aber die Ohren stehen aufrecht und nach vorn, was man schlappohrigen Hunden natürlich nicht unbedingt deutlich erkennen können muss. Manchmal kann man auch Markierungsharnen beobachten. Ganz typisch sind auch gespannt wirkende Kratzbewegungen, bei denen Gras und Erde in Fetzen nach hinten fliegen können. Ab und an kann man einen Hund auch während des Imponierens schon knurren hören.
Was aus der Sache dann weiter wird entscheiden die beiden Beteiligten nach einer mehr oder weniger langen Phase dieses Imponierens. Es kann sein, dass sie zu dem Schluss kommen, sich einfach sympathisch zu finden. Aber er wird eine Klärung der Rangfolge bevorstehen. Diese muss nicht dramatisch ausfallen. Es kann nämlich leicht sein, dass einer der beiden sich unterwirft, wenn er den anderen für stärker hält. Aber es kann natürlich auch sein, dass beide den anderen für gleich stark oder schwächer halten und der Meinung sind, dass das gegenseitige Verhältnis nur handgreiflich, besser gesagt maulgreiflich zu klären ist.
Will ein Rüde einer Hündin imponieren, so würde nicht knurren sondern einen für diese Situation ganz typischen winselnden Ton hören lassen, bei dem man den Eindruck hat, dass er direkt in der Nase erzeugt werden könnte. Das ist der typische Laut des Rüden, der um eine Hündin wirbt. Wie diese Sache ausgeht, hängt ganz davon ab, zu welchem Ergebnis die Hündin bei der Betrachtung des Bewerbers kommt.