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Begriffe rund um Hunde

Indvidualität


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Ein jeder Hund ist ebenso einmalig wie ein jeder Mensch. Selbst wer sich mit jemand zum Verwechseln ähnlich sieht, ist niemals total identisch mit einem anderen.

Leider gibt es immer wieder einen fatalen Hang dazu, sowohl Menschen als auch Hunde in irgendwelchen Normen einzwängen zu wollen.

Das widerspricht klar einem Grundprinzip der Natur, nämlich der Diversität der Lebewesen. Dies bedeutet, dass die Lebewesen voneinander verschieden sind.

Diese Verschiedenheit bezieht sich zunächst einmal darauf, dass verschiedene Arten von Tieren oder Pflanzen eben ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Aber Diversität gibt es auch innerhalb einer Art. Die einzelnen Individuen sind innerhalb ihrer artbedingten Grenzen unterschiedlich. Nicht so krass sind diese Unterschiede, wie die zwischen verschiedenen Arten oft sind. Aber es gibt sie.

Nun sind unsere Hunde alle Angehörige ein und derselben Art, nämlich der domestizierten Form des Wolfes. Auch alle Menschen sind Angehörige einer und derselben Art. Sie sind Menschen. Egal woher sie stammen, welcher Hautfarbe und welcher Nationalität sie sind. Jeder von uns weiß, wie stark er sich von den Menschen in seiner Umgebung unterscheidet. Da ist es leicht, einzusehen, dass nicht jeder für jedes und alles gleich gut geeignet ist.

Diese individuelle Unterschiedlichkeit ist von Hund zu Hund genauso vorhanden.

Gleichwohl gibt es gemeinsame Regeln, die zumindest regional dafür sorgen, dass die Menschen einander nicht ohne weiteres schaden können. Das ist gut und richtig so. Und ebenso gut und richtig ist es, wenn es für alle Hunde gewisse Grundregeln gibt. Diese beziehen sich etwa darauf, welche Stellung der Hund in seinem sozialen Verband – sprich im Verhältnis zu seinen Menschen – hat und auch darauf, was ein Hund in der Öffentlichkeit darf und was er zu unterlassen hat.

Aber die gleichen Regeln für alle können sich nicht auf jeden Bereich des Umgangs mit dem Hund beziehen. Man stelle sich bitte einmal vor, dass jemand von einem afghanischen Windhund die gleiche Form an Unterordnung und Führigkeit verlangen wollte, wie etwa von einem Schäferhund. Oder dass ein Owtscharka oder Cuvac ähnlich bereitwillig lernen und so flott reagieren müsste wie etwa ein deutscher Vorstehhund. Diese Beispiele ließen sich noch um etliche weitere fortsetzen.

Was ich damit sagen will: wer Hunde erziehen möchte, der muss die Mentalität, die Fähigkeiten und die Vorzüge eines jeden einzelnen Tieres erkennen. Ebenso die Dinge, die das betreffende Tier eben von vornherein niemals können wird. Und das bezieht sich nicht nur auf die Leistung der Nase oder darauf ob der Jagdtrieb mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Sondern ganz eindeutig auch darauf, dass unterschiedlichste Hunde auch in einem unterschiedlichen Ausmaß zu sozialer Interaktion in der Lage sind und auf gleiche Situationen durchaus nicht gleich reagieren werden.

Ich finde das musste mal gesagt werden. Denn ich entdecke eine immer größere Tendenz dazu, Hunde in Bausch und Bogen in starre Regeln zwingen zu wollen, in die sie niemals hinein gehören können. Und jeder, der solche Ideen verfolgt, sollte sich das oben Dargestellte doch einmal überlegen. Er wird dann vermutlich ganz von selbst von diesen Schnapsideen Abstand nehmen.
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Tags: Hunde-ABC I

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  • Ein Hund ist ein Hund und daher hat er die Bedürfnisse eines Hundes und nicht die eines Menschen!

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