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Designer-Hunde


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Manches was zum Thema Mischlinge gesagt werden kann, gilt sicher auch für viele der so genannten Designerhunde.

Letztlich sind Designerhunde nämlich nichts anderes als Mischlinge, deren Ausgangsrassen bekannt sind. Es ist schon ein Wahnsinns-Marketing-Gag, durch den diese Bastarde zu unglaublichen Preisen an diejenigen verkauft werden, die mangels eigener Kenntnisse darauf hereinfallen.

Warum eigentlich sollten diese Hunde besser sein als andere Mischlinge, die zufällig entstanden sind? Sicher werden die Produzenten solcher Tiere diese Worte mit einem gewissen Gefühl der Abscheu gegen den Schreiber dieser Zeilen lesen. Aber das Ergebnis der Kreuzung zweier Rassen nennt man nun einmal Mischling oder Bastard oder Hybride. Wahrscheinlich nehmen diese Hundeproduzenten am ehesten das letztere Wort für ihre Produkte in Anspruch. Die Bezeichnung Designer-Tier ist jedenfalls im Vokabular der Tierzucht nicht enthalten, sondern ausschließlich ein für manche Leute schick klingender Handelsname.

Denn ein Hybride in der Tierzucht ist eben ein Produkt aus der Kreuzung zweier Zuchtlinien. Bei diesen Zuchtlinien ist allerdings bekannt das sie so miteinander harmonieren, dass das gewünschte Gebrauchstier die Eigenschaften zeigt, auf die man hinaus will. Zum Beispiel als Leistungshuhn in der Eierproduktion oder schnellwüchsiges mageres Mastschwein. Die Kreuzung dieser meist mit einem erheblichen Grad an Inzucht erreichten Linien bewirkt eine Leistungs- oder Wachstumssteigerung bei den Produkten. Das erfordert einen riesigen Aufwand an Vorarbeit und unglaubliche Kosten, um die zu kreuzenden Zuchtlinien optimal aufeinander abzustimmen. Es ist eine Sache, die heute in Händen der großen Tierzuchtkonzerne liegt.

Ein Hybride aus zwei Hunderassen entstammt letztlich auch der landläufigen Hundezucht, wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf. Denn dorther stammen ja die verwendeten Elterntiere. Daher haben die entstandenen Hunde auch die Chance, viele der unerwünschten Eigenschaften ihrer Eltern geerbt zu haben. Wenn deren Erbgut mit HD oder einer der vielen anderen Erblasten belastet ist, dann gibt es keinen einzigen Grund, warum ein solcher Designer-Mischling davon nicht betroffen sein sollte.

Ein anderes Problem ist auch die Unterschiedlichkeit mancher gekreuzter Rassen. Auch wenn diese jeweils in sich harmonisch sind und in ihren körperlichen und temperamentmäßigen Eigenschaften ein gesundes Ganzes ergeben, so muss es noch lange nicht sein, dass ein Produkt zweier vollkommen unterschiedlicher Elterntiere ebenfalls gesund und harmonisch wird.

Um ein paar Beispiele zu nennen: die Kreuzung einer schweren grobknochigen Rasse mit einer leichten feingliedrigen kann durchaus ein schweres Tier mit dünnen Knochen ergeben. Die Kreuzung eines Hundes, der einen groben Schädel mit großen Zähnen hat, mit einem Hund einer anderen Rasse, der einen schlanken Schädel mit kleinen Zähnen hat, kann durchaus ein Tier ergeben, dessen große Zähne in schlanken feinen Kiefern stecken. Jeder kann sich sicher leicht mehr solcher Beispiele vorstellen. Und es muss wohl nicht extra erklärt werden, dass diese Tiere dazu verdammt sind, lebenslänglich Probleme und oft auch Schmerzen mit sich herumzuschleppen.

So kann man inzwischen auch in vielen Publikationen von tierärztlicher Seite ein großes Maß an Skepsis und auch Ablehnung solcher so genannten Designer-Tiere lesen.

Meine persönliche Meinung geht sich aus dem bisher gesagten schon hervor: Ich halte diese Erscheinung für einen groben Unfug raffinierter Marketing-Strategen, denen die Tiere selbst im Grunde nichts bedeuten können.

Es bleibt nur zu hoffen, dass Interessenten an solchen Hunden sich in Zukunft besser informieren. Bevor sie so ein Tier kaufen. Und dann doch lieber einen armen Mischling aus dem Tierheim holen, anstatt einen Mischlings-Produzenten mit viel Geld für seine Verkaufsstrategie auch noch zu belohnen.

Tags: Hunde-ABC D

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