Alle Wege führen nach Rom und viele Wege führen zu einem wohlerzogenen Hund.
Es gibt Menschen, die meinen, ihre eigene Methode sei die allein richtige, um einen Hund zu erziehen. Dabei braucht man sich nur ein wenig umsehen, um festzustellen, dass es so nicht sein kann.
Natürlich gibt es Grundsätze, die jeder zu beachten hat, der sich mit der Erziehung seines Hundes beschäftigt. Diese Grundsätze beziehen sich auf solche Dinge wie das gegenseitige Verhältnis, die Konsequenz, mit der man vorgehen muss, das eigene Auftreten und Handeln, mit dem man die ranghöhere Position demonstriert und natürlich die ständige Übung der eigenen Wahrnehmung seines Hundes und seiner Reaktionen.
Aber die Art, wie diese Grundsätze in der Praxis realisiert werden, die kann natürlich durchaus verschieden sein. Nicht nur jeder Mensch ist ein Individuum, auch jeder Hund. So entsteht aus Mensch und Hund eine immer wieder neue Kombination an Eigenschaften, die miteinander in Einklang gebracht werden müssen.
Da gibt es zum Beispiel das Cickertraining – es ist wirklich nur ein Beispiel. Erst neulich hörte ich jemand voller Verachtung darüber reden. Warum eigentlich? Wem diese Methode liegt, der kann damit volle Erfolge erzielen und einen zufriedenen Hund haben, der ausserdem gelernt hat, sich wunschgemäß zu verhalten. Ich selbst bin kein Anhänger des Cickertrainings, aber es fällt mir nicht im entferntesten ein, mies darüber zu reden. Mir liegen solche Hilfsmittel einfach nicht, ich benutze lieber meine Stimme. Es gibt aber etliche Leute, denen fällt es schwer, in manchen Situationen die Stimmlage von Emotionen zu trennen und das eigene Tun zu versachlichen oder die positive Bestätigung für den Hund mit der Stimme im passenden Augenblick zu bringen. Sie können das offenbar motorisch besser passend machen als stimmlich. [ad#160×600-links]Bei mir ist es umgekehrt, ich habe längst was gesagt, bevor mir dieses Click-Ding wieder einfällt. Was ist dann dagegen einzuwenden, wenn die einen sich des Clickers bedienen und andere der Stimme? Ich sage: gar nichts! Der Erfolg, soweit er gewaltfrei zustandegekommen ist, berechtigt zur Anwendung individuellen Vorgehens, denn nur dann kann man sich auch so einbringen, dass man wirklich voll mit seiner ganzen Persönlichkeit hinter dem steht, was man tut, und dem entsprechend „durchkommt“. Das Lavieren mit Methoden, die zur eigenen Person nicht passen, kann nur tödlich sein für den Erfolg. Es ist doch letztlich nur eine verschiedene Form der Kommunikation, die da stattfindet. Sprache und Verständigung können eben individuell sein.
Aber das ist natürlich nur ein Beispiel von vielen. Selbstverständlich könnte man noch viel mehr Methoden, so verfehlt ich dieses Wort auch finde, anführen, mit denen erfolgreich gearbeitet werden kann. Es gibt nämlich kein starres Schema, wenn es um Hunde oder Menschen geht. Jeder ist ein Individuum und egal welche Art des Umgangs in der Hundeerziehung man für sich bevorzugt: man wird sie jedes Mal modifizieren müssen, wenn es wieder um einen anderen Hund geht. Die Anwendung der eigenen Möglichkeiten ist also auch für jeden Hund verschieden. Die Hundeerziehung steht und fällt nämlich mit dem Einfühlungsvermögen des Menschen, das sicher auch auf der Veranlagung dessen beruht, der der einen Hund erzieht, das aber auch in einem gewissen Rahmen trainiert werden muss und kann, wenn man guten Willens ist und die eigene Aufmerksamkeit immer wieder darauf ausrichtet. Wer die Gefühlsregungen seines Hundes nicht erkennen kann, der wird es niemals schaffen, in zu einem zuverlässigen Begleiter zu erziehen. Ebenso wenig wie jemand der ängstlich und zitternd und zagend an die Hundeerziehung herangeht, ohne sich selbst von vornherein als den überlegenen Partner zu betrachten.
Sehen Sie: das sind Grundsätze, aber wie sie umgesetzt werden, das kann durchaus unterschiedlich sein!
Ich bin überzeugt: Da muss einfach jeder seinen Weg selbst finden.
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Ein Hund ist ein Hund und daher hat er die Bedürfnisse eines Hundes und nicht die eines Menschen!
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