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Begriffe rund um Hunde

Untätigkeit


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Nicht nur für Menschen ist Untätigkeit nicht zu ertragen, auch Hunde kann sie zur Verzweiflung treiben.

Häufig werden Probleme, die Menschen mit ihren Hunden haben, ganz einfach dadurch verursacht, dass diese Hunde nicht ausgelastet sind. Zwar können Hunde unglaublich viel schlafen, aber dazwischen brauchen sie auch aktive Phasen, um ein ausgeglichenes Hundeleben führen zu können. Die Aktivität von Hunden bezieht sich im wesentlichen auf zwei Bereiche: Zum einen ist natürlich Bewegung unverzichtbar. Aber andererseits benötigen Hunde auch eine gewisse geistige Anregung, indem Anforderungen an ihre Gehirntätigkeit gestellt werden.

Darum reicht es nicht, einen Hund stupide sich körperlich müde rennen zu lassen. Das Laufen am Fahrrad zum Beispiel mag für manche Hunde ein sehr gutes Training sein, wenn man es nicht übertreibt, aber es ersetzt nicht solche Aufgaben, die gewisse Ansprüche an die Lernfähigkeit des Hundes stellen. Auch die Interaktion mit der Bezugsperson hält sich beim Bewegen am Fahrrad doch eher in Grenzen, nachdem der Hund einmal begriffen hat, wo er laufen soll, wenn das Fahrrad mit im Spiel ist. Übrigens ist es in Deutschland verboten, Hunde frei mit dem Fahrrad laufen zu lassen.

Viel ausgeglichener wird ein Hund, wenn gleichzeitig mit der Bewegung auch Aufgaben gestellt werden, die zur Mitarbeit anregen und immer wieder neue Forderungen an die geistige Tätigkeit des Hunde-Hirns stellen. Wenn man solche Aufgaben mit Bewegung kombiniert, dann hat man einen wesentlich zufriedeneren Hund als mit dem reinen Laufenlassen. Und einen weniger verschleißgefährdeten auch noch. Übrigens ist Fahrradfahren mit Hund auf die Dauer ziemlich langweilig, weil das Tempo, das dem Hund zuträglich ist, für einen halbwegs fitten Radfahrer nur ein Trödeltempo ist.

Manchmal sieht man auch, wie Hunde aus Bequemlichkeit mit dem Auto bewegt werden. Das ist nicht nur gefährlich für den Hund, sondern auch verboten. Und zwar zu Recht verboten, meine ich. So etwas ist ja nur da möglich, wo man mit dem Auto in die freie Landschaft fahren kann. [ad#160×600-links]In der freien Landschaft gibt es aber in den meisten Gegenden Deutschlands eine recht hohe Wilddichte. Wer im Auto sitzt hat niemals den gleichen Einfluss auf seinen Hund, als wenn man mit den beiden Füßen auf der Erde steht und seinen Hund in seiner Nähe hält. Zudem ist der Hund schon durch das schnelle Laufen „vorgeheizt“ und dementsprechend in Rage. Wenn dann mitten im Rennen, was ja auf der anderen Seite auch ein Teil des Jagdverhaltens ist, plötzlich ein Hase oder Reh aufsteht und flüchtet, dann wird es nur schwer möglich sein, den Hund am Hetzen zu hindern.

Ein Hund, der zur Untätigkeit verdammt wird, wird sich aus Langeweile und Tatandrang selbst etwas ausdenken. Die meisten Hundebesitzer sind dann geneigt, das, was der Hund sich ausgedacht hat, nicht als einen Hilfeschrei nach mehr Beschäftigung und Kontakt zu verstehen, sondern es einfach als Unart abzutun.

Der Hund hat Schuld. Der Hund ist böse. Der Hund taugt nichts.

Die Wahrheit aber ist: der Hundebesitzer hat Schuld. Der Hundebesitzer ist verständnislos. Der Hundebesitzer hat sich Gedanken zu machen und sowohl mit seinem Kopf als auch mit seinem Ar….(eijeijei, da hätte ich aber beinahe ein Wort geschrieben, ist ja peinlich) in Bewegung zu kommen, um mit seinem Hund gemeinsam die Situation zu ändern.

Es gibt wahrlich genug Möglichkeiten, sich mit seinem Hund zu befassen. Tun Sie’s einfach! Wozu haben Sie ihn denn eigentlich?

Allein durch die Beschäftigung werden schon viele lästige Dinge wie Zerstörung von Wohnungseinrichtung und anderen Gegenständen oder übermäßiges Bellen und Jaulen und vieles andere „ganz von selbst“ besser werden oder vollständig aufhören, ohne dass man den Hund aktiv daran hindern müsste.

Also: wenn Ihr Hund solche „Unarten“ an sich hat, dann kommen Sie selbst mal aus Ihrer Untätigkeit heraus, werden sie aktiv, werden sie tätig und tun Sie was mit ihrem Hund!

Sie werden alle beide in kürzester Zeit viel zufriedener sein.

Tags: Hunde-ABC U

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