Es gibt Menschen, die mögen dieses Wort nicht hören, denn sie mögen Hunde nicht mit dem profanen Begriff eines Gebrauchs in Verbindung bringen.
Aber so schlimm wie es in der Vorstellung einiger derer offenbar ist, die niemals selbst etwas damit zu tun hatten, ist das Leben eines gutgeführten Gebrauchshundes in der Wirklichkeit nicht. Ich möchte sogar sagen: Ganz im Gegenteil. Denn dieser Hund hat eine Aufgabe, die ihn ausfüllt, indem sein Tagesverlauf nicht von Langeweile diktiert wird sondern von einer echten sinnvollen Arbeit.
Mein Erleben sowohl mit Hunden als auch mit Pferden ist, dass sie sehr gut unterscheiden können, ob das, was man gerade verlangt, einen realen Sinn macht oder ob es nur Spielerei ist. Im Fall der sinnvollen Arbeit kommen die Reserven zum Vorschein. Die Reserven an Aufmerksamkeit, an prompter Reaktion und an Mitdenken. Ja, an Mitdenken. Denn ein Hund, der seine Arbeit gelernt hat und bereits einige Erfahrungswerte sammeln konnte, verhält sich durchaus so, dass der Beobachter nur den Eindruck haben kann, dass das Tier hier mitdenkt.
Gebrauchshunde gibt es natürlich nicht nur im jagdlichen Bereich oder als Diensthund bei der Polizei. Auch einen Hütehund, einen Rettungshund, einen Mantrailer, einen Blindenhund oder einen sonstigen Assistenzhund muss man sicher als Gebrauchshund ansehen. Soweit derjenige, der ihn führt, erkennt und beachtet, dass ein Gebrauchshund umso besser arbeitet, je artgemäßer mit ihm umgegangen wird, kann man nur sagen, dass ein solcher Hund sicher auf der Sonnenseite des Hundelebens lebt. Die gemeinsame Arbeit verbindet. Und was ist dem Hund schließlich wichtiger als die Bindung an seinen Menschen.
Natürlich gibt es auch unter den Leuten, die Hunde zum Gebrauch halten, schwarze Schafe. Und die fallen nun mal auf. Auch mir sind solche schon begegnet. Ich denke da zum Beispiel an eine Schäferin, die allen ernstes meinte, dass es richtig sei, einen Hund gelegentlich zu verprügeln, wenn er nicht pariert. Und das ist noch keine 10 Jahre her, da hatte man eigentlich schon vollkommen andere Ansätze im Umgang mit Hunden. Allerdings war die Person wohl eher eine Ausnahme, denn gewöhnlich repräsentieren Gebrauchshunde-Führer das ganze Gegenteil dieser Einstellung.
Mehrmals ist es mir schon begegnet, dass irgendwelche Hundehalter und andere Leute mir weismachen wollten, dass etwa die Diensthunde der Polizei kein gutes Leben hätten. Das ging bis dahin, dass stur unterstellt wurde, man würde dort etwa Rauschgifthunde süchtig machen, damit sie ordentlich suchen.
Ich möchte hier allen diesen Vorurteilen einmal ganz energisch entgegentreten. Das ist alles reiner Blödsinn.
Einige Jahre lang hatte ich immer wieder die Gelegenheit, mit verschiedenen Diensthundeführern der Polizei in Kontakt zu kommen. Und ich kann jedem Skeptiker nur sagen: ich habe keine Leute kennen gelernt, die ihre Hunde liebevoller und hundgerechter behandelten und besser kannten, als genau diese Polizeibeamten. Das, was ich von diesen Hundeführern gesehen und gehört habe, war Eingehen auf die Hunde auf höchstem Niveau. Ganz im Gegensatz zu einem erschreckend großen Teil der privaten Hundehalter, die mir über ihre eigenen Hunde häufiger eine falsche als eine richtige Auskunft oder Einschätzung gegeben haben.
Also: ein Gebrauchshund in guter und kundiger Hand zu sein, gehört gewiss zu den besten und bevorzugtesten Möglichkeiten, die das Schicksal für einen Hund bereit halten kann!
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Ein Hund ist ein Hund und daher hat er die Bedürfnisse eines Hundes und nicht die eines Menschen!
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