Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Manche formulieren es auch böse: Wer Nix liest, bleibt dumm! Aber das wurde uns schon im ersten Schuljahr erzählt und ich fand das damals schon mies. Daher ziehe ich die erste Formulierung vor.
Also: lesen Sie! Denn auch jeder, der sich mit Tieren befasst, kommt um das Lesen nicht drumrum. Ich bin sehr erstaunt, dass mir tatsächlich unter den Hundehaltern ab und zu Leute über den Weg laufen, für die das offensichtlich gar nicht so selbstverständlich ist, wie ich immer dachte.
Eigentlich ist es doch so, dass man ganz von selbst anfängt zu lesen, sobald man den Sinn der aneinander gefügten Buchstaben begriffen hat. Es heißt ja manchmal, dass heute weniger gelesen wird als früher. Einfach weil es so viele Medien gibt, die man in der Vergangenheit gar nicht hatte. Aber das kann so auch wieder nicht stimmen. Denn das Internet basiert noch immer auf dem Lesen von geschriebenen Texten. Auch wenn neuerdings jeden Tag mehr Videos auftauchen, ist die eigentliche Informations-Vermittlung ohne Geschriebenes bis jetzt kaum vorstellbar.
Neben dem Internet gibt es nach wie vor einen boomenden Buchmarkt, der jährlich circa 400.000 neue Bücher hervorbringt, wie ich kürzlich unterwegs im Autoradio hören konnte. Also: Lesen ist nach wie vor das Mittel der Wahl, um sich Wissen anzueignen.
Es ist auch durch die mündliche Weitergabe der Inhalte nicht zu ersetzen. Wie viel Zeit sollte damit wohl verbracht werden, um auf die gleiche Menge an aufgenommenen Wissen zu kommen, die man durch das Lesen erhalten kann.
Wie gesagt, lerne ich gelegentlich den einen oder anderen kennen, der von sich selbst sagt, dass er nicht gern liest. Und irgendwie kann nicht nur ich mich dann des Eindrucks nicht erwehren, dass da eine Mentalität dahinter steckt, mit der ich einfach Nix anfangen kann.
Lesen verschafft nicht nur Wissen, es hält auch den Kopf geschmeidig. Ohne Denken, ohne Fantasie, ohne die gedankliche Beschäftigung mit dem Thema kann man zumindest, wenn es um Tiere geht, keinen Millimeter weiter kommen, meine ich. Das, was man tut, die eigene Reaktion, wird in allen Situationen des Umgangs mit Tieren angepasster und deutlich besser begründbar werden, wenn die geistige Auseinandersetzung mit allen Themen rund um die Tierart und den allgemeinen Umgang mit Tieren im eigenen Kopf intensiv geführt wurde und wird. Das ist für mich und wie ich weiß für die meisten anderen ohne lesen nicht vorstellbar.
Wie sonst sollte man in kurzer Zeit mehrere verschiedene Ansichten aufnehmen und für sich selbst vergleichen können, wenn man nichts liest?
Leider wird das unter dem allgemeinen Stress des Alltags schnell vergessen.
Ein typisches Merkmal des Umgangs mit Tieren ist, dass jeder für sich selbst seine eigene passende Art und Weise finden muss, wie er die Grundsätzlichkeiten, die in diesem Bereich eben gelten, für sich selbst wirksam umsetzen kann. Dazu gehört ein gewisser Überblick über das, was aktuell publiziert wird oder vielleicht auch schon früher wurde.
Mir hat mal jemand gesagt: „vom Bücher Lesen kann man gar nichts lernen, das ist doch alles bloss Theorie“. Darauf kann ich nur antworten, dass das nicht wahr ist, sondern dass es nur daran liegen kann, dass jemand die falschen Bücher liest oder dass er nur mit den Augen liest und seinen Verstand solange abschaltet. Ansonsten kann man aus Büchern nicht nur Theorie lernen sondern auch praktisch umsetzbare Anleitungen. Und das noch untermauert mit dem theoretischen Wissensfundament, das einen in die Lage versetzt, das gelernte wirklich voll und mit Überzeugung einzusetzen.
Für jeden, der mit Tieren umgeht, egal welcher Art, ist jedenfalls das Lesen eine ideale und unverzichtbare Möglichkeit, sich über aktuelle Erkenntnisse, neue Ideen und Ergebnisse auf dem laufenden zu halten. Eben einfach das eigene Wissen zu vervollständigen und die eigenen Methoden immer wieder zu überdenken und aktuell zu halten.
Fazit: wer lesen kann ist klar im Vorteil und wer Nix liest bleibt nicht nur dumm, sondern handelt auch noch niederträchtig seinen Hunden oder anderen Tieren gegenüber. Denn ohne Wissen gibt es nunmal kein sinnvolles Handeln. Wer sich für einen Tierfreund hält und noch kein begeisterter Leser ist, sollte wirklich seine Einstellung überdenken und sich fragen, warum es wohl eine so große Menge an Fachliteratur über Hunde gibt, dass die Auswahl schon schwer fallen kann.
Das alles heißt natürlich nicht, dass es möglich wäre, ausschließlich durch angelesenes Wissen einen Hund zu erziehen und zu führen. Ohne das nötige Einfühlungsvermögen, die Beobachtungsgabe und die innere Haltung besonders in Bezug auf die Konsequenz und die Einstellung zum Hund geht natürlich gar nichts. Es muss alles zusammen kommen, erst dann ergänzt es sich so, dass alle Teilbereiche und so eben auch das angelesene Wissen zum guten und erfreulichen Gesamtergebnis beitragen.
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Ein Hund ist ein Hund und daher hat er die Bedürfnisse eines Hundes und nicht die eines Menschen!
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