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Begriffe rund um Hunde

Zusammengehörigkeit


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Das Gefühl der Zusammengehörigkeit ist ein Grundpfeiler der Zufriedenheit, damit auch der Zuverlässigkeit im Leben eines Hundes.

Als sozial lebendes Rudeltier ist für Hunde nichts wichtiger als dazu zu gehören. Hunde, denen das vorenthalten wird, leiden lebenslange seelische Qual. Ein Hund, der allein an der Kette oder im Käfig, meist Zwinger genannt, vertrauert, kann niemals zufrieden sein, er kann niemals seine vollen Fähigkeiten entfalten und er kann niemals zuverlässig werden. Jedenfalls nicht, wenn er dort als Wachhund praktisch eine lebende Alarmanlage darstellt und außer beim Füttern usw. vielleicht nur gelegentlich mal einen kurzen Auslauf erhält.

Anders ist es, wenn es sich um einen Gebrauchshund handelt, der wirklich gebraucht wird und der deshalb auch entsprechend intensiv gearbeitet wird. Dann wäre der Zwinger einfach der Ausruhplatz des Hundes. Das ist etwas ganz anderes, als wenn der Hund gar keine Phasen der intensiven Interaktion mit seiner Bezugsperson hätte. Aber auch in diesem Fall wäre es eindeutig artgemäßer, wenn auch außerhalb der Arbeitsphasen der Hund in der Nähe und im Bereich seines Menschen sein könnte. Ich selbst bin damit aufgewachsen, dass Hunde in den Zwinger gehören und nicht ins Haus. Als junger Erwachsener habe ich diese Regel über Bord geworfen und bin dazu übergegangen, meine Hunde erst vorwiegend und nach kurzer Zeit ausschließlich im Haus zu halten. Es handelte sich damals um Deutsche Schäferhunde und um Jagdgebrauchshunde, die auch dementsprechend geführt wurden. So habe ich also den direkten Vergleich. Ich kann daher eindeutig sagen: nach meiner Überzeugung ist durch den ständigen Kontakt mit dem Hund und der daraus entstehenden intensiven Kenntnis all seiner Reaktionen und Äußerungen nicht nur eine ganz andere Basis vorhanden, um mit dem Hund zu arbeiten, sondern es entsteht auch eine wesentlich bessere Bindung des Hundes an seinen Menschen. Die Hunde zeigen in ihrem gesamten Verhalten viel mehr Ruhe und Zufriedenheit.

Hunde, die dieses Grundbedürfnis der Zusammengehörigkeit nicht ausleben dürfen, können allerlei unliebsame Gewohnheiten annehmen. Die Zerstörung von Gegenständen und das Weglaufen und Streunen sind dabei noch die harmloseren Varianten. Ein solcher Hund kann niemals Menschen kennen. Er kann sie weder einschätzen lernen noch auf Menschen richtig reagieren, wie ein gut an Menschen sozialisierter Hund es ganz selbstverständlich tut. Darum leistet der Mangel an Zusammengehörigkeit auch gefährlichen Reaktionen von Hunden starken Vorschub, durch die seeliche Grausamkeit des Ausgeschlossenseins.

Wer einen Hund nicht haben will, auf einen Hund nicht eingehen will, das Bedürfnis nach dem Umgang mit Hunden nicht hat, der sollte sich wirklich auch keinen Hund anschaffen. Auch dann nicht, wenn man meint, einen Wachhund nötig zu haben, etwa aufgrund der einsamen Lage des eigenen Hauses oder der Gefährdung des Betriebes. Der Hund spürt die spröde Ablehnung und sein psychisches Elend wird sich irgendwann Luft machen. Unter Umständen auch in einem Angriff gegen den Besitzer, seine Mitarbeiter oder seine Familienangehörigen. Leider musste ich eine solche Konstellation mehr als einmal erleben und kann auch hier aus eigener Erfahrung bestätigen, wie gravierend sich die seelische Grausamkeit dessen, der einen Hund so aufgezogen und gehalten hat, später im Verhalten des geschädigten Hundes Bahn brechen kann.

Also kaufen Sie sich eine elektrische Alarmanlage, wenn Sie sich von dem Gedanken abgestoßen fühlen, einem Tier die Zusammengehörigkeit mit Ihnen nicht nur zu erlauben, sondern sie auch selbst auszuleben, zu fördern und zu festigen. Sie ersparen damit nicht nur einem Hund ein elendes Dasein, sondern auch sich selbst viel Frust bis hin zu einer wirklichen Gefahr, die Sie allein dann verursacht haben.

Tags: Hunde-ABC Z

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