Von Natur aus fressen die Vorfahren unserer Hunde, die Wölfe also, neben frisch erbeutetem Fleisch auch Aas. Das ist also ein ererbtes Verhalten, das auch im Organismus eine Wirkung hat. Es führt nämlich zu einem Ausgleich von zu viel Säuren, die entstehen, wenn Fütterungsfehler gemacht wurden. Daher wird die Gier auf Aasfressen umso größer, je länger die Fütterung diese Säurebildung begünstigt.
Das ist vor allen Dingen dann der Fall, wenn zu viel Fleisch in der Hundenahrung enthalten ist. Denn unsere Hunde sind zwar Raubtiere, aber alles andere als reine Fleischfresser. Das war schon der Wolf nicht und im Lauf der Domestikation haben sich die Eigenschaften des Hundes auch im Bereich Ernährung verändert. Um diese Gier nach Aasfressen oder auch nach dem damit verwandten Kotfressen zu vermindern ist also eine Anpassung der Ernährung des betreffenden Hundes erforderlich. Für den unerfahrenen Hundebesitzer ist die Beobachtung des Aasfressens am Anfang manchmal etwas schockierend, denn das gehört natürlich zu den Dingen vor denen wir uns ekeln und die wir für giftig halten. Aber keine Sorge: normalerweise bekommen die Hunde keine Schäden, soweit es sich nur um kleine Mengen handelt. Größere Mengen von verdorbenem Fleisch oder Wurst sind allerdings absolut schädlich. Ganz ähnliche Ursachen hat auch das vielen Hundebesitzern vielleicht noch bekanntere Kotfressen, was sehr viele Hunde tun.
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