Wer einfach einen Hund haben will, der kann ein gutes Werk tun und sich seinen neuen Hausgenossen aus dem Tierheim holen. Ich wüsste weit und breit keinen einzigen Grund, warum man das nicht tun sollte.
Die meisten Tierheime haben leider ein Überangebot von Hunden. Von Hunden, die einmal von Menschen gewollt wurden und dann, aus welchem Grund auch immer, plötzlich wieder abgelehnt worden sind. Natürlich gibt es auch solche Hunde, die zum Opfer des Schicksals ihrer ehemaligen Besitzer geworden sind und deren damalige Menschen ebenso darunter leiden, dass der Hund wieder wegegeben werden musste. Oder es sind Hunde, deren Besitzer verstorben sind. Und natürlich gibt es die Hunde, die ihren Haltern behördlich weggenommen werden mussten. Und, und, und….
In Tierheimen landen Hunde also aus den allerunterschiedlichsten Gründen. Und ebenso unterschiedlich sind auch die Hunde selbst, die dort auf neue Menschen warten, denen sie willkommen sind. Es gibt leider Tierheime, in denen die so genannten Listen- oder Kampfhunde (schreckliche Worte, ich weiß, aber jedem ist klar, was gemeint ist) überproportional stark vertreten sind. Sich für Tiere dieser Rassen oder deren Mischlinge zu entscheiden, ist sicher nicht für alle zukünftigen Hundebesitzer passend. Muss es auch nicht sein. Es gibt jede Menge andere Hunde, denen das Schicksal übel mitgespielt hat.
Es ist absolut klar, dass es nicht jedermanns Sache sein kann, einen Hund zu übernehmen, der aufgrund seiner Biografie mit besonderen Problemen zu kämpfen hat. Besonders dann, wenn es der erste Hund ist, mit dem man eine Lebensgemeinschaft eingehen will. Durchaus nicht jeder Hund, der in einem Tierheim gelandet ist, muss zwingend irgendwelche Verhaltensstörungen zeigen, die besondere Anforderungen an die neuen Besitzer stellen. Es gibt dort absolut „normale“ und total liebenswerte Hunde, an denen man nicht ein bisschen weniger Freude haben kann, als an einem Hund direkt vom Züchter.[ad#160×600-rechts] Was natürlich nicht heißen soll, dass ein Hund, der das eine oder andere Problemchen mit sich herumschleppen muss, nicht doch liebenswert sein kann. Einem solchen Hund zu helfen, kann man auch als ein durchaus besonders schönes Erleben empfinden und manchmal entsteht daraus eine besonders starke Bindung zwischen Hund und Mensch. Und Hunde mit Problemchen können Sie übrigens auch direkt vom Züchter bekommen, wenn Sie Pech haben – das kann ich Ihnen versichern. Warum sollte man dann der weiteren Vermehrung von Hunden Vorschub leisten, wenn es doch schon so viele gibt, die in den Tierheimen auf eine bessere Zukunft warten? Ich habe schon Hunde erlebt, die aus dem Tierheim stammten und um die die neuen Besitzer von jedermann beneidet wurden. Auch von solchen Leuten, die lieber ein besonders teures Tier aus Hochzucht-Linie angeschafft hatten.
Wichtig ist die fundierte und reelle Beratung seitens der Tierheim-Mitarbeiter, die die Hunde über einen gewissen Zeitraum schon kennen gelernt haben. Von einigen seltenen wirklich negativen Ausnahmen abgesehen, die mir auch bekannt wurden, läuft diese Beratung so ab, dass der Interessent ein klares Bild vom Wesen und den Möglichkeiten der dort untergekommenen Hunde erhält. Das hilft schon sehr bei der Entscheidung, ob man denn auch zueinander passen wird.
Natürlich bekommt man einen Hund aus dem Tierheim nicht für umsonst. Das wäre auch gar nicht im Sinn der Sache, denn wer meint, ein Tier geschenkt bekommen zu müssen, sollte sich wirklich nochmal überlegen, ob ein Hund überhaupt in sein Leben passt. Die Gebühr, die von den Tierheimen für die Abgabe eines Hundes angesetzt wird, wird niemals die Kosten decken können, die dem Verein oder sonstigen Betreiber eines Tierheims tatsächlich entstehen, mal ganz abgesehen von den unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden der Idealisten, die einen solchen Betrieb überhaupt am Laufen halten.
Und wer nicht weiß, was er davon halten soll, der kann doch einfach mal hinfahren und erstmal gucken. Sich Zeit nehmen, die Tiere anzusehen und mit den Tierheim-Leuten über die eigenen Vorstellungen zu reden. Man wird sicherlich zu einem guten Ergebnis kommen, meine ich.
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Ein Hund ist ein Hund und daher hat er die Bedürfnisse eines Hundes und nicht die eines Menschen!
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