Eine so genannte Schliefanlage ist eine Konstruktion aus Röhren und Kammern, meist aus Beton, die einen Fuchsbau künstlich simulieren soll. Der Sinn dieser Anlage ist die Ausbildung von Bauhunden am lebenden Fuchs.
Dazu wird ein Fuchs in das Röhrensystem eingesetzt. Diese Füchse sind natürlich nicht der Wildbahn direkt entnommen, sondern werden von den Betreibern der Schliefanlage zu diesem Zweck gehalten. In einem so genannten Kessel, einer der oben erwähnten Kammern also, wird der Fuchs dann festgesetzt indem diese durch einschiebbare Gitter in beide Richtungen verschlossen wird. Eins der Gitter läuft gewöhnlich mitten durch den Kessel hindurch.
Dann wird ein Hund, meist also ein Teckel oder ein Terrier, ebenfalls in den Kunstbau hinein gelassen. Er lernt dabei der Spur und dem Geruch des Fuchses zu folgen und verbellt diesen dann vor dem trennenden Gitter.
Das Ganze soll den Hund auf die Baujagd vorbereiten, bei der es darauf ankommt, dass Füchse und Dachse vom Hund aus dem Bau vertrieben werden, um den wartenden Jägern schussgerecht vor die Flinte zu springen.
Das Wort entstammt der Jägersprache. Dort wird das Hineinkriechen des Erdhundes oder Frettchens in den Bau ais „Einschliefen“ bezeichnet. Suchen Fuchs oder Dachs selbst ihren Bau auf, so lautet der entsprechende Ausdruck „zu Bau fahren“.
Soweit die Erklärung.
Allerdings halte ich es für unumgänglich, hierzu noch eine eigene Meinung hier zu posten:
Schliefanlagen sind aus finsteren Zeiten übernommen, in denen der Gedanke des Tierschutzes, das Wissen über Tiere und ihr Verhalten und der Nachweis darüber, dass auch Tiere zu Denkleistungen und Leiden fähig sind, noch gar keine Rolle für das Handeln der Menschen spielten.
Aus heutiger Sicht kann man nur zu dem Schluss kommen, dass es sich bei diesen Schliefanlagen um tierverachtende und tierquälerische Furchtbarkeiten handelt, in denen Tiere darauf abgerichtet werden, andere Tiere zu verfolgen und anzugreifen. Diese Tiere, die Hunde also, werden später im praktischen Einsatz stets der Gefahr schlimmster Verletzungen ausgesetzt. Es gibt auch viele Bauhunde, die nie wieder aufgetaucht sind und ihr Leben im Bau eines Dachses lassen mussten.
Abgesehen davon ist es ein reiner Hohn, wenn manche Betreiber von Schliefanlagen sich hinstellen und dreist behaupten, dass der Stress den eingesetzten Füchsen nur gut tue. Man kann es kaum glauben, aber so etwas sagten solche Leute gelegentlich auch öffentlich, zum Beispiel im Fernsehen.
Es ist dringend an der Zeit diesem grausamen Treiben ein Ende zu setzen. Ich meine, dass Schliefanlagen, am besten auch die Baujagd selbst endlich vollständig abgeschafft werden sollten. Wenn Sie etwas dazu beitragen wollen, dann unterzeichnen Sie bitte diese Online-Petition: Petition „Verbot, bzw Schliessung der Schliefanlagen nicht nur landes- sondern bundesweit“
Dass auch solche althergebrachten und in manchen Köpfen offenbar nicht veränderbaren Gewohnheiten abgeschafft werden können, beweist zum Beispiel das Verbot der Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Katzen und lebenden Enten. Beides war früher ebenfalls gang und gäbe und ist doch heute gesetzlich untersagt. Über den Unsinn der Jagd auf Füchse gibt es diverse Nachweise, zusammenfassend beispielsweise hier dargestellt: Flyer gegen Fuchsbejagung. So gut wie alles über Füchse kann man auf fuechse.info finden.
Ich kann nur hoffen das es mit den Schliefanlagen und der Baujagd ein ähnliches Ende nimmt. Und wenn man schon dabei ist, sollte man auch den Einsatz von Fallen endgültig abschaffen. Wie heißt es so schön: Nichts ist unmöglich! Und mit Ihrer Unterzeichnung der Petition können auch Sie ein kleines bisschen dazu beitragen, dass es Veränderungen in dieser Richtung geben wird.